Inipi - Schwitzhütte
Informationen zur Inipi (Schwitzhütte der Lakota):
Die Indianer waren und sind wie unsere keltischen Vorfahren in dieser Region in all ihren Handlungen als Naturvölker eng mit dem Schöpfer des Kosmos, Mutter Erde, den Bergen, Mineralien, Pflanzen und allen Lebewesen verbunden gewesen. Sie haben die galaktischen Zyklen des Kosmos und energetischen Verbindungen zu allen Lebensformen für ihr Leben in Harmonie und Einklang mit der Natur in ihren Ritualen verehrt und genutzt.
Das Inipi-Ritual (Lakota: sie schwitzen) war bei den Indianern Nordamerikas wie auch bei anderen Naturvölkern der nördlichen Halbkugel weit verbreitet und dient seit Jahrtausenden der zeremoniellen Reinigung, physischen Gesunderhaltung und Heilung beim Erkrankung.
Die natürlichen energetischen Kräfte und Wasserquellen des Mirnocks können daher gerade bei einer Schwitzhüttenzeremonie helfen, die Selbstheilungskräfte im Menschen zu wecken.
Bau:
Die Heilungsschwitzhütte wird auf einem ruhigen ebenen Platz in freier Natur aus 16 längeren Weidenstäben oder Haselnussruten errichtet. Die Stäbe werden in einem Kreis vom Westen beginnend in die Erdlöcher gesteckt, in Bögen mit den gegenüberliegend angeordneten Stäben und durch vier Ringe kuppelförmig miteinander verbunden. In der Mitte der Hütte wird ein Loch für die heißen Steine gegraben und die Erde wird neben dem Eingang im Westen zu einem heiligen Hügel (Altar) gehäuft. Im Westen befindet sich auch die Feuerstelle und ist mit der Hütte durch einen Weg verbunden. Das Feuer steht für die Sonne und die Hütte für die Erde, die durch die Sonne Energie erhält. Die Schwitzhütte wird mit Decken (früher Felle) und wasserdichten Plane verschlossen, sodass es im Inneren ganz dunkel ist.
Ritual:
Auf die am Feuerplatz nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichteten zu einem Podest geschlichteten Scheiter werden die ausgesuchten Steine pyramidenartig aufgeschlichtet und das Feuer in einem Ritual vom Zeremonienmeister und Feuerhüter mit der Gruppe mit Tabakopfer, Trommeln, Gesang und Gebet entzündet, bis nach ca. 2 Stunden das Feuer die Steine zum Glühen gebracht hat.
Nach Reinigung der Teilnehmer durch Räuchern mit Salbei, Zedern oder Süßgras begeben sie sich nach Ablegen der Kleider (wie in einer Sauna) in die Schwitzhütte und setzen sich im Inneren im Kreis um das Zentrum auf den Erdboden hin.
Der Feuerhüter bringt nun vom Feuerplatz die glühenden Steine mit einer Mistgabel in die Hütte und legt sie in das Loch, wodurch die Luft stark erhitzt wird. Auf die heißen Steine werden dann zur Reinigung Kräuter gelegt und anschließend Wasser aufgegossen.
Die Zeremonie besteht aus 4 Durchgängen mit mehreren Aufgüssen, wobei die Teilnehmer in der Schwitzhütte bleiben und nur der Feuerhüter die Tür zum Lüften oder Herbeiholen neuer Steine öffnet.
1. Runde: Einladung aller Geistwesen, der Ahnen, des Platzes und der heiligen Richtungen.
2. Runde: Dankes- u. Gebetsrunde (mit Bitten für Energie, Einsicht, Ideen, Vision, Liebe, Gesundheit, Wissen, Weisheit oder Loslassen von negativen Gedanken und Ängsten),
3.Runde: Heilungsrunde und
4.Runde: für Harmonie u. Frieden, Reflexion. Zwischendurch wird den Teilnehmern Wasser zum Trinken hineingereicht. Vom Ritualleiter werden die Gebete und Heilungslieder mit Trommel und Rasseln begleitet.
Das Schwitzen und Beten bewirkt neben innerer und äußerer körperlicher Reinigung auch eine Wiedervereinigung zwischen Geist und Seele, damit sich der Mensch danach wieder wie neu geboren fühlt. Die Kuppel gleicht der Erdhalbkugel und auch dem Bauch einer schwangeren Frau. Die Teilnehmer kehren symbolisch wieder in den Bauch der Mutter Erde zurück und erfahren eine Reinigung, Erneuerung und Neuschöpfung von Lebensenergie.
Die im Holz gespeicherte Energie der Sonne wird durch das Feuer in die Steine und in der Schwitzhütte mit Luft zu Wasserdampf transformiert und reinigt so Körper, Geist und Seele. Die Zeremonie dauert drinnen zwischen 2 und 3 Stunden und endet anschließend draußen am Feuerplatz mit einer gemeinsamen Gesprächsrunde und kleinem Essen.